Im Jahr 325 fand die erste Ökumenische Kirchenversammlung statt. Kaiser Konstantin lud ein zum Konzil nach Nicäa. Ziel war es, ein gemeinsames Bekenntnis zu formulieren, das für die gesamte Christenheit gelten sollte.
Kaiser Konstantin hatte die Macht im Römischen Reich übernommen hatte und das Reich geeint. Das Christentum war zur „erlaubten Religion“ erklärt worden und erhielt großen Zulauf. Die Zeit der brutalen Verfolgungen war vorbei. Aber die Christen im geeinten Reich waren untereinander uneins. Sie stritten darüber, wie Gott-Vater und Jesus, Gottes Sohn, zueinanderstehen. Ist Jesus Geschöpf Gottes oder ist er „wesenseins“ mit Gott-Vater? Einfach formuliert: Wie viel Gott steckt in Jesus Christus? Und: Darf man zu Jesus beten? Diese hochtheologische Frage beschäftige damals auch die Menschen auf der Straße. Man stritt sich in aller Öffentlichkeit über philosophisch-theologische Begriffe wie „wesenseins“ und „wesensgleich“. Diesen heftigen Streit im geeinten Reich wollte der Kaiser mit der Einberufung des Konzils in Nicäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, beenden. Die 318 Bischöfe kamen zum Konzil aus allen Teilen und Kulturen des Reiches. Sie berieten über gemeinsam christliche Feiertage und Regeln für die damals bekannte „Oikumene“, die weltweite Christenheit. Das Glaubensbekenntnis von Nicäa, das aus diesem Konzil hervorging, ist ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte der Christenheit. Für die Orthodoxen Kirchen ist es das zentrale Bekenntnis. Für andere Kirchen gehört es zu den grundlegenden Glaubensaussagen, die die Kirchen miteinander verbinden. Denn es finden sich im Bekenntnis so wesentliche Sätze wie: Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist „Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott“ und: „für uns Menschen und zu unserem Heil“ ist er gekommen.
Seit dem Konzil von Nicäa vor 1700 Jahren ist in der Geschichte der Christenheit viel geschehen. Neue Kirchen sind entstanden und für manche hat das 1700 Jahre alte Bekenntnis keine Bedeutung. Aber das Bekenntnis von Nicäa erinnert daran, dass die Christenheit bei allen Unterschieden gemeinsam auf dem Weg des Glaubens ist.
Die Ökumene in Heilbronn nimmt daher das Jubiläum „1700 Jahre Bekenntnis von Nicäa" zum Anlass für ökumenische Begegnung und Feier des Glaubens am Pfingstmontag. Nach dem Gottesdienst auf der Fährlebühne im Neckarbogen gibt es die Möglichkeit sich zum Picknick niederzulassen und das mitgebrachte Essen miteinander zu teilen.